Autor: Jean‑Michel Arnal, Oberarzt der Intensivmedizin, Ste Musse Hospital, Toulon, Frankreich
Datum: 23.04.2019
PEEP wird zum Offenhalten der Lunge und zur Vermeidung eines Lungenkollapses am Ende der Exspiration eingesetzt. Jedoch kann durch PEEP die normal belüftete Lunge überdehnt und die Lungenperfusion beeinträchtigt werden. Jede Änderung beim PEEP kann sich auf unvorhersehbare Weise auf das Ventilations‑Perfusions‑Gesamtverhältnis auswirken.
Mit der volumetrischen Kapnographie wird das Volumen des bei jedem Atemhub ausgeatmeten CO2 (VeCO2) gemessen. Nach einer PEEP‑Änderung bedeutet ein Anstieg im VeCO2, dass sich das Ventilations‑Perfusions‑Gesamtverhältnis verbessert hat ‑ vorausgesetzt, die Herz‑/Kreislauffunktion und das Tidalvolumen sind stabil. Umgekehrt bedeutet ein Abfallen des VeCO2‑Werts, dass sich das Ventilations‑Perfusions‑Verhältnis verschlechtert. VeCO2 verändert sich schnell und kehrt nach ein paar Minuten zum Ausgangswert zurück.
Der Nachteil dieser Methode liegt darin, dass sie dem klinischen Personal nur die Überwachung schneller Veränderungen des Ventilations‑Perfusions‑Verhältnisses erlaubt, wie z. B. Änderungen aufgrund einer Überdehnung der Lunge oder einer Beeinträchtigung bzw. Verbesserung der Lungenperfusion.
Ein Recruitment oder Derecruitment tritt nach einer Änderung des PEEP‑Werts unter Umständen erst mit einiger Verzögerung auf und kann mit dieser Methode nicht erfasst werden.
Im Video unten können Sie eine Demonstration während der Beatmung mit einem Beatmungsgerät von Hamilton Medical sehen.
Den vollständigen Quellenverweis finden Sie unten: (
Das eBook erklärt, wie ein volumetrisches Kapnogramm interpretiert wird, und stellt einen Überblick über die Vorteile und klinische Anwendung der volumetrischen Kapnographie zur Verfügung. Selbsttest inkludiert!