Auf meiner Intensivstation haben wir COVID‑19‑Patienten in allen Corona‑Wellen NHF ohne Unterdruck verabreicht, und es traten keine Infektionen beim Personal auf. Meiner Meinung nach lautet die Antwort daher: Ja, NHF kann auch in einem Raum ohne Unterdruck durchgeführt werden, vorausgesetzt, das Personal ist angemessen durch eine PSA geschützt.
(Anmerkung der Redaktion: Diese Frage wurde interpretiert als: „Welche Sicherheitsmassnahmen sind erforderlich, wenn die HFOT ausserhalb der Intensivstation eingesetzt wird?“) Auf diese Frage gibt es keine abschliessende Antwort, denn das hängt davon ab, in welcher Entfernung zur Intensivstation die NHF durchgeführt wird; wie gut das Team geschult ist, um die NHF bei Patienten mit akutem Atemversagen zu verabreichen und zu überwachen; ob bei diesen Patienten der SpO2 kontinuierlich überwacht wird usw. Dennoch glaube ich, dass FiO2 begrenzt werden und 60 % nicht übersteigen sollte; SpO2 sollte nicht unter 92‑94 % liegen, die Atemfrequenz nicht über 25‑28. Liegen diese Werte bei einem Patienten ausserhalb der genannten Bereiche, sollte zu ihrer Beurteilung ein Arzt von der Intensivstation hinzugezogen werden.
Dazu habe ich keine eigenen Daten oder Erfahrungen. Sollte keine elektrische Stromversorgung verfügbar sein, könnte meiner Meinung nach der Mangel an Befeuchtung problematisch sein. Wenn eine externe Batterie verfügbar ist und über die gesamte Flugdauer reicht, sehe ich keine technischen Gründe, die gegen den Betrieb des Gerätes während eines Hubschrauberflugs sprechen (Anmerkung der Redaktion: Nach unserem Kenntnisstand gibt es derzeit kein Befeuchtungsgerät, das für den Transport zugelassen ist.)
Der ROX‑Index wurde mit erwachsenen (ab 18 Jahren) Patienten mit pneumoniebedingtem hypoxämischem Atemversagen entwickelt und validiert. Es bietet sich an, ihn auch bei jüngeren Patienten einzusetzen, deren physiologische Merkmale Erwachsenen ähnlich sind. Mir ist mindestens eine Publikation bekannt, in der der ROX‑Index bei pädiatrischen Patienten angewendet wurde:
Mehrere Studien haben gezeigt, dass der NHF‑Einsatz die Intubationsrate bei Kindern gesenkt hat, die mit einem Atemversagen aufgrund von Bronchiolitis eingeliefert wurden:
Für Erwachsene liegen keine vergleichbaren Daten vor, vermutlich weil das klinische Bild einer Bronchiolitis bei Erwachsenen weniger klar definiert ist und daher viel seltener vorkommt.
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